Die Fakultät für Soziologie ist bis heute ein Unikum in der deutschen, wahrscheinlich sogar in der europäischen Hochschullandschaft. Nirgends sonst hat das Fach eine vergleichbare akademische Autonomie gewonnen. Ausgehend von dieser Einschätzung skizziert der Autor im Überblick die Gründungsphase der Fakultät, die sich am 16. September 1969 konstituierte. Daran anschließend beschreibt er Aspekte der Institutionalisierung der Fakultät am Beispiel der Etablierung des Diplomstudiengangs, der Strukturentwicklung und der Entstehung von Forschungsstrukturen. Der gute Ruf der Fakultät für Soziologie sei auf viele Faktoren zurückzuführen, u.a. auf die Größe der Fakultät und die Anzahl der Studenten in Bielefeld. Entscheidender, so ein Fazit, sei aber die institutionelle Autonomie und die eindeutige Dominanz des Faches Soziologie gewesen, die die fachfremden Reibungsverluste minimierte. Bielefeld habe nachhaltig zur Differenzierung des Faches Soziologie und zur Etablierung entsprechender Kommunikationsnetzwerke beigetragen, was wieder verstärkend auf die Bielefelder Schwerpunktbildungen zurückgewirkt habe.