Vor dem Hintergrund neuerer Modelle zur Einstellungsänderung werden potentielle Auswirkungen der emotionalen Befindlichkeit auf die Verarbeitung persuasiver Kommunikationen diskutiert und mit vorliegenden empirischen Untersuchungen konfrontiert. Die Befunde zeigen übereinstimmend, daß die Wahrscheinlichkeit einer ausgeprägten inhaltsbezogenen Verarbeitung in guter Stimmung geringer ist als in schlechter Stimmung. Insbesondere zeigt sich, daß Personen, die sich zum Zeitpunkt der Rezeption der Botschaft in guter Stimmung befinden, weniger zwischen stichhaltigen und weniger stichhaltigen Argumenten differenzieren als Personen in schlechter Stimmung. Gute Stimmung zum Urteilszeitpunkt führt zur Bevorzugung einfacher vor differenzierten Repräsentationen einer Botschaft.Beides steht im Einklang mit Modellen zur Wechselwirkung von Emotion und Kognition, die von einer Tendenz zur Vereinfachung kognitiver Verarbeitungsprozesse in guter Stimmung ausgehen. Anwendungsbezogene Aspekte dieser Befunde werden diskutiert.