Die vorliegende Arbeit untersucht die Möglichkeiten, aus der Analyse des Verhaltens von Lernenden zu grundlegenden Aufschlüssen über Merkmale der Speicherung, Organisation und Nutzung von Wissen im Gedächtnis zu gelangen. Diese Untersuchungen sind durch den Wunsch nach Erkenntnis und das Ziel der Entwicklung computergeeigneter Formalismen zur Wissensdarstellung, wie sie in der Künstlichen Intelligenz, insbesondere mit der Konstruktion von Expertensystemen thematisiert werden, gleichermaßen motiviert. Anders als bei der Entwicklung von spezifischen Expertensystemen geht es um theoretische Überlegungen zur Organisation von Wissen. Diese werden anhand von Ergebnissen aus empirischen Untersuchungen (mit mathematiklernenden Schülern) zu einem kognitiv begründeten formalen Modell der Wissensorganisation ausgearbeitet, das ebenso zur Erklärung menschlicher Intelligenzleistungen beiträgt wie es Kriterien für den Aufbau von Wissensbeständen in künstlichen Systemen liefert.