Koordination im Dialog bedeutet, daß auftretende Probleme unter wechselseitiger Kontrolle der Agenten nach festgelegten Verfahren gelöst werden. In aufgabenorientierten Dialogen ist der soziale Rahmen für Koordination festgelegt. Koordination wird erforderlich wegen des Informationsgefälles zwischen Instrukteur und Konstrukteur, des dominanten Dialogmusters “Direktive geben“ - “Direktive befolgen“ sowie der Unterschiede in den Bereichen Sprecherontologie, Sprachvariation und Fokussteuerung. Wir geben drei Dialogbeispiele für Koordination, bei denen das Koordinationsproblem über eine Nebensequenz gelöst wird. Nebensequenzen, sog. “Verständigungssequenzen“, können als klar begrenzter, autonomer Subdialog realisiert oder in die Ausgangsäußerung eingefügt sein. Eine Syntax für den Dialog, insbesondere für Nebensequenzen und deren Einbettung, muß spezielle Konstruktionen wie Ausklammerung und Nachtrag erfassen, inkrementell operieren und zwischen Produktion und Rezeption hin- und herschalten können. Über alle diese Fähigkeiten sollte ein Situierter Künstlicher Kommunikator verfügen. Es wird vorgeschlagen, das dazu benötigte Grammatikmodell im Rahmen einer Theorie der Kooperativen Mehr-Personen-Spiele zu konzipieren.