Die hohe Betroffenheit von Frauen und Kindern, aber auch von Männern durch Gewalt im privaten und öffentlichen Raum ist mit erheblichen gesundheitlichen Folgen verbunden, die in der ärztlichen Diagnostik und gesundheitlichen Prävention zunehmend Beachtung finden sollten. Das Erkennen von Gewalt als Ursache physischer und psychischer Beeinträchtigungen kann zum Abbau von Über-, Unter- oder/und Fehlversorgung der Betroffenen beitragen. Institutionen des Gesundheitswesens haben daher als häufig erste und einzige Anlaufstelle beim Vorliegen von akuten Verletzungen und gesundheitlichen Folgen von Gewalt eine Schlüsselrolle bei der Intervention und Prävention weiterer Gewalt. In dem vorliegenden Themenheft werden - unter besonderer Berücksichtigung von häuslicher Gewalt gegen Frauen - Ergebnisse der nationalen und internationalen Forschung zu gesundheitlichen Folgen von Gewalt präsentiert und Handlungsanleitungen sowie Best-Practice-Ansätze für den Umgang mit Gewaltbetroffenen vorgestellt.