Die Diplomarbeit von Melanie Melz beschreibt eine empirische Untersuchung, die von einer trialogisch besetzten Forschungsgruppe durchgeführt und von der Verfasserin geleitet und begleitet wurde. Im Gegensatz zu einer klassischen, ausschließlich mit Wissenschaftlern bzw. Professionellen zusammengesetzten Forschungsgruppe, bestand diese Gruppe aus Vertretern der Psychiatrie-Erfahrenen, deren Angehörigen und den in der Psychiatrie professionell Tätigen. Diese Konstellation hat sich als Trialog in der Psychiatrie etabliert und verkörpert eine nutzerorientierte und gleichberechtigte Kommunikationskultur zwischen den Hauptbeteiligten im psychiatrischen Behandlungsprozess. In diesem Fall wurde das trialogische Prinzip auf ein Forschungsprojekt übertragen, was konkret bedeutete, dass die Mitglieder der Forschungsgruppe zusammen das Thema der Untersuchung auswählten und die Hypothesen formulierten sowie gemeinsam die Planung, die Datenerhebung, die Datenauswertung und die Interpretation der Ergebnisse durchführten.
Mit Hilfe von Gruppendiskussionen und einem standardisierten Fragebogen wurden Befragungen zu Therapiezielen in der stationären akutpsychiatrischen Behandlung bei Psychose-Erkrankungen durchgeführt. Anhand dieser Thematik konnte dargestellt werden, dass es grundsätzlich möglich ist, neben den Professionellen ebenso Psychiatrie-Erfahrene und Angehörige an einem Forschungsprojekt zu beteiligen. Dies kann als eine neue Möglichkeit begriffen werden, das Forschungsdesign in der psychiatrischen Forschung subjekt- bzw. nutzerorientiert zu gestalten.