Die Studie befasst sich mit der im Gespräch spontan geäußerten Textproduktion von Restaphasikern. Es lässt sich sagen, dass bisher keine abgesicherten Restverfahren zur Verfügung stehen, um Restaphasiker sicher zu diagnostizieren. Obwohl subjektiv Schwierigkeiten bei restaphasischen Personen bemerkt werden, ist eine eindeutige Differenzierung mit herkömmlichen Testverfahren nicht zu leisten. Nur wenige Aspekte restaphasischer Sprache konnten bisher anhand empirischer Untersuchungen eindeutig beschrieben und erklärt werden. Darauf aufbauend stehen vier hauptsächliche Fragen im Vordergrund: (A) Wie schneiden Restaphasiker in herkömmlichen Aphasie-Testverfahren ab? (B) Welche linguistischen Merkmale zeigen sich bei einer Restaphasie in der freien Textproduktion? (C) Lassen sich Patienten anhand ihrer Symptome als restaphasisch diagnostizieren? (D) Welche grundlegenden Probleme verursachen diese Symptomatik?
In die Untersuchung wurden 84 Probanden aufgenommen. Sie lassen sich den folgenden vier Gruppen zuordnen, die in Altersmittelwert, Bildungsgrad und Geschlechterverteilung vergleichbar sind: (1) Restaphasiker (n = 41), (2) Normsprecher (n = 25), (3) Amnestische Aphasiker (n = 10) und (4) Patienten mit rechtshemisphärischen Läsionen (n = 8). Die Sprachproben wurden anhand einer umfangreichen Sammlung von Variablen analysiert. Im Rahmen der mikro-linguistischen Analyse wurden neben Wortarten und pathologischen Strukturen auch Parameter der syntaktischen Komplexität sowie Beurteilungen des Interpretationsgehalts der Äußerungen ausgewertet.
Im Rahmen der Arbeit werden die Hintergründe restaphasischer Symptomatik nach Schlaganfall betrachtet und in Beziehung zu anderen Forschungsarbeiten diskutiert.