Unter dem Stichwort "Gründe und Ursachen" wird im Bereich der angelsächsischen Philosophie eine breite Diskussion über die Struktur intentionaler Handlungserklärungen geführt, die viele Parallelen aufweist zu den in Deutschland wohl besser bekannten Kontroversen um die Differenz von Verstehen und Erklären. Zwei Lager stehen sich gegenüber: auf der einen Seite die Anti-Kausalisten, die - wie zum Beispiel auch Jürgen Habermas und Karl Otto Apel - vehement die These vertreten, dass intentionale Handlungserklärungen von grundsätzlich anderer Art sind als kausale Erklärungen in den Naturwissenschaften, und auf der anderen Seite die Kausalisten, die diesen grundsätzlichen Unterschied ebenso entschieden leugnen.
Im vorliegenden Buch werden die wichtigsten Argumente der Anti-Kausalisten zunächst dargestellt und dann einer kritischen Prüfung unterzogen. Dabei ergibt sich, dass keines dieser Argumente wirklich zwingend ist und vielmehr nach wie vor alles dafür spricht, dass auch die von Psychologen und Soziologen gegebenen intentionalen Erklärungen menschlichen Handelns kausalen Charakter haben.