Eine wichtige Komponente der Aktivierung von B-Lymphocyten ist die Erhöhung der cytosolischen Ca2+-Konzentration. Neben der Freisetzung von Ca2+-Ionen aus intrazellulären Speichern, wie dem ER, ist für die vollständige Aktivierung von B-Zellen ein Ca2+-Einstrom über die Plasmamembran erforderlich. Während die CA2+-Mobilisierung aus dem ER nach Rezeptoraktivierung sehr gut untersucht ist, liegen über die Zusammensetzung, Aktivierung und Regulation von CA2+-permeablen Kanälen, die den Einstrom über die Plasmamembran ermöglichen, kaum Daten vor. Potentielle Kandidaten für CA2+-Kanal-bildende Proteine sind die Mitglieder der "Transient Receptor Potential" (TRP)-Proteinfamilie.
Im Rahmen dieser Arbeit sollte der Einfluss von TRP-Proteinen auf den CA2+-Einstrom in B-Zellen untersucht werden. Das zur TRPC-Subfamilie gehörende Protein mTRP1[beta], das in den meisten B-Zelllinien exprimiert wird, wurde dabei in das Zentrum dieser Untersuchungen gestellt.
Besonders durch die Kombination verschiedener Modellsysteme ermöglichen die Daten dieser Dissertation, im Gegensatz zu früheren Untersuchungen, nicht nur Rückschlüsse auf die Ca2+-Permeabilität der Plasmamembran, sondern auch auf den Einfluss von TRP-Proteinen im Kontext mit dem Signaltransduktionskomplex von B-Zellen.
Experimente mit Deletionsmutanten zeigen, dass die "coiled-coil"-Domäne im cytosolischen N-Terminus möglicherweise die heteromere Zusammensetzung von TRP-Kanälen determiniert. Zudem wurde ein negativ regulierendes Aminosäuresequenzmotiv im cytosolischen C-Terminus identifiziert.
Zusammenfassend liefern die Untersuchungen an den verschiedenen Modellsystemen Hinweise, dass TRP-Proteine einen Einfluss auf den Ca2+-Einstrom über die Plasmamembran von B-Zellen haben und in Abhängigkeit vom Signalkomplex aktiviert und reguliert werden. Eine einfache Aktivierung von TRP-enthaltenden Ionenkanälen durch eine Interaktion mit dem IP3-Rezeptor, wie in zahlreichen Studien postuliert, ist nach den Erkenntnissen dieser Arbeit unwahrscheinlich.