In der vorliegenden Arbeit werden die kortikalen Aktivierungsmuster von abstinenten Ecstasykonsumenten während einer Arbeitsgedächtnisaufgabe untersucht. Mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) werden elf starke mit elf moderaten Konsumenten und elf parallelisierten gesunden Kontrollprobanden in einem Querschnittdesign verglichen. Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen eines Forschungsprojektes zur Identifizierung von Indikatoren einer möglichen serotonergen Neurotoxizität bei MDMA-Konsumenten an der Psychiatrischen Klinik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen.
Moderate und starke Ecstasykonsumenten weisen in der vorgestellten Untersuchung keine signifikanten Performanzunterschiede in einer Arbeitsgedächtnisaufgabe auf, zeigen jedoch im Vergleich zu Nicht-Konsumenten während der Bearbeitung der Aufgabe teilweise unterschiedliche kortikale Aktivierungsmuster. Moderate Ecstasykonsumenten weisen im Vergleich zu starken Ecstasykonsumenten und Kontrollprobanden eine signifikant schwächere Aktivierung im Cuneus und angrenzenden Regionen auf. Starke Ecstasykonsumenten präsentieren eine vergleichsweise geringere BOLD-Antwort im temporalen Pol und im superioren präfrontalen Kortex. Starke und moderate Ecstasykonsumenten zeigen im Vergleich zu Nicht-Konsumenten höhere Aktivierungen im superioren und inferioren Parietalkortex. Diese Differenzen könnten Hinweise auf veränderte Hirnfunktionen durch vorherigen Ecstasykonsum reflektieren und damit ein Indiz für das neurotoxische Potential dieser Droge darstellen.