Die Untersuchung verbindet in einer Public-Health-Perspektive zwei thematische Schwerpunkte miteinander: Die Forschungsarbeiten um subjektive Vorstellungen von Gesundheit und den Diskurs um eine Neubestimmung des Behinderungsbegriffs. Eine salutogenetische Sichtweise steht dabei im Mittelpunkt. Subjektive Gesundheitsvorstellungen und gesundheitsbezogene Vorstellungen von Behinderung beeinflussen das professionelle Handeln pädagogisch und pflegerisch tätiger Fachleute in der Behindertenhilfe.
Welche subjektiven Vorstellungen von Gesundheit haben Fachleute, die in der Behindertenhilfe tätig sind, und - was bedeutet für sie Gesundheit im Zusammenhang mit Behinderung? In einer qualitativ angelegten Pilotstudie (N=45) werden die individuellen Erscheinungsformen subjektiver Gesundheitsvorstellungen und gesundheitsbezogener Vorstellungen zu Behinderung erfasst und in den Kontext berufsspezifischen Handelns in der Behindertenhilfe gestellt. Die Auswertung der Daten erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse.
In den Gesundheitsvorstellungen der Professionellen spiegeln sich verschiedene Inhalte und Dimensionen eines körperlichen und psychosozialen Verständnisses von Gesundheit wider. Die Befragten gehen von einem positiven Gesundheitsverständnis aus und machen Gesundheit in der Regel nicht davon abhängig, ob eine Behinderung vorliegt oder nicht.
Die subjektiven Gesundheitsvorstellungen der Fachleute beinhalten verschiedene Anknüpfungspunkte, aus denen sich Implikationen für die Gesundheitsförderung sowie zur Stärkung der beruflichen Handlungskompetenz in der Behindertenhilfe ableiten lassen.