Bei der Hydrolyse von Phytinsäure durch Phytase entsteht u.a. anorganisches Phosphat. Dieses kann für monogastrische Tiere nutzbar gemacht werden, indem Futtermittel, die Phytinsäure enthalten, mit Phytase supplementiert werden. Dadurch wird sowohl der Gehalt an Phosphat im Futtermittel als auch die Phosphatausscheidung der Nutztiere reduziert. Dieses ist von großer ökonomischer und ökologischer Bedeutung.
Gerd Miksch (Universität Bielefeld) entwickelte ein Sekretionssystem, mit dessen Hilfe es erstmals möglich war, Phytase in das Kulturmedium von Escherichia coli zu sekretieren.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden Kultivierungsmethoden entwickelt, mit denen es möglich ist, extrazelluläre Phytase unter Fermentationsbedingungen herzustellen. Die höchsten extrazellulären Phytaseausbeuten konnten mit Hilfe von Zulauffermentationen erreicht werden. Mehrere Strategien zur Regelung des Zulaufs wurden miteinander verglichen.
In Zusammenarbeit mit dem TCI Hannover wurden Zulaufkultivierungen durchgeführt, bei denen die Zufütterung in Abhängigkeit von der Glucosekonzentration im Medium mit dem FIA-System geregelt wurde. Weiterhin wurde eine andere Zulaufstrategie verfolgt, bei der die Regelung des Zulaufs über die Sauerstoffsättigung im Medium erfolgte. Mit dieser Strategie ließ sich eine um 38 v.H. höhere Biotrockenmassekonzentration im Vergleich zur Zulaufkultivierung mit Regelung über die Glucosekonzentration erreichen.