Die Untersuchung der Sáxwè-, Ibo- und deutschen Sprichwörter ist ein Abriss über die Sáxwè-Ethnie vorangestellt, welcher dem Leser tiefe Einblicke in die Geschichte, die Wohngebiete, die Beschäftigungen, den Glauben, die Religionen und die Sprache der Sáxwè als Teilvolk in Benin ermöglicht. Die Arbeit deckt viele Werte der gnomischen Dichtung auf. Die Studie bestätigt die These, wonach das Sprichwort als Bestandteil der Kulturen sich in jeder literarischen Gattung durchsetzt. Die Funktionswerte der Sprichwörter aus der Oralität und der Schriftlichkeit ermöglichen eine Annäherung aneinander in vielerlei Hinsicht. Die Sprichwörter der Sáxwè und die der Ibo weisen deutliche Ähnlichkeiten auf. Während die meisten Sprichwörter der Sáxwè und der Ibo auf "Naturreligionen" beruhen, spiegeln viele deutsche Sprichwörter aus den Stücken Brechts die christlichen Hintergründe wider.
Sprichwörter erscheinen bei vielen Völkern als "Routine im Gespräch" und bestimmen daher die Art der Rede. Auch die deutschen Sprichwörter entziehen sich nicht diesen Werten. Hier zeigen sich die Sáxwè, die Ibo sowie viele andere afrikanische Völker und sogar die westliche Kultur einig. Sprichwörter fungieren als Zitat und werden als "Hilfsmittel" behandelt. Wenn Brecht mit den Sprichwörtern "spielt", um seine Dialektik zu erreichen, ist es ihm jedoch nicht gelungen, alle Parömien zu entfremden. Dass Sprichwörter nicht nur als Lehrdichtung zu betrachten sind, zeigen ihre verschiedenen Funktionswerte. Dass Sprichwörter ein wichtiger Bestandteil der Kultur sind, zeigt auch die Sprichwortbildung bei dieser Studie.