Die Dissertation zum Thema "Qualitätsentwicklung durch Standardisierung - am Beispiel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements" befasst sich mit der Erarbeitung eines Prozessstandards in Form einer Leitlinie Betriebliches Gesundheitsmanagement, auf der Basis des vorhandenen Grundlagenwissens der Sozial- und Gesundheitswissenschaften, Erkenntnissen aus der betrieblichen Praxis sowie mit Hilfe des Datenmaterials aus vier betrieblichen Fallstudien und einer repräsentativen Bedarfsanalyse.
Die zentrale Fragestellung der Arbeit lautet: Was ist - über alle Unterschiede im Einzelfall hinweg - generalisierbar als Standard, d.h. an allgemeingültigen Werten, Regeln und Fertigkeiten des Vorgehens im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Das wissenschaftliche Erkenntnisinteresse richtet sich somit nicht primär auf die Entwicklung oder Testung generalisierbarer Hypothesen, sondern auf die Entwicklung und Erprobung generalisierbarer Regeln bzw. Standards professionellen Handelns.
Die erarbeitete Leitlinie legt eine logische Abfolge von Arbeitsschritten zur kunstgerechten Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements in Unternehmen und Dienstleistungsorganisationen fest und strukturiert den Gesamtprozess. Sie umfasst eine Vielzahl von Qualitätskriterien und Prüfpunkten - zum Aufbau betriebspolitischer Voraussetzungen und struktureller Rahmenbedingungen sowie zur Durchführung der vier Kernprozesse Diagnose, Planung, Intervention und Evaluation.
Die Leitlinie leistet einen notwendigen Beitrag zur Qualitätsentwicklung in der betrieblichen Gesundheitsarbeit, der sich in folgenden Punkten zusammenfassen lässt:
1. Die Leitlinie macht das Handeln lehr- und lernbar sowie zeit- und ortsunabhängig und ermöglicht ein systematisches Vorgehen, unabhängig von den individuellen Problemstellungen und Zielsetzungen eines Unternehmens.
2. Die Leitlinie trägt dazu bei, die inner- und überbetriebliche Zusammenarbeit im Betrieblichen Gesundheitsmanagement zu verbessern und somit die Effektivität und Effizienz zu steigern.
3. Die Leitlinie liefert einen Maßstab, mit dessen Hilfe sich die Qualität des Handelns im Betrieblichen Gesundheitsmanagement messen, bewerten und kontinuierlich verbessern lässt.