Betriebliche Gesundheitspolitik ist ein modernes Instrument zur Förderung von Mitarbeiterorientierung und Ergebnisverbesserung. Sie hat sich in den Verwaltungen der Kommunen in den zurückliegenden Jahren relativ rasch etabliert. Ihr eigentliches Potential darf aber - trotz erheblicher Fortschritte in einzelnen Fällen - als entwicklungsbedürftig bewertet werden. Dies insbesondere in den kleinen und mittleren Kommunen der Republik. Oft fehlt es - selbst in den am weitesten entwickelten Verwaltungen - an Machtpromotoren, die die betriebliche Gesundheitspolitik im Interesse der Mitarbeiter und der Qualität ihrer Dienstleistungen kontinuierlich vorantreiben und verbessern. Oft fehlt es auch an ausreichender Expertise der Fachpromotoren und ihrer regelmäßigen Weiterbildung und Vernetzung untereinander. Entwicklungsbedürftig ist ferner die Qualität durchgeführter Interventionen. Ohne die Entwicklung einer hinreichenden Dateninfrastruktur lassen sich weder der Bedarf betrieblicher Gesundheitspolitik noch der Grad der Zielerreichung objektivieren. Ein Lernen aus vergangenen Fehlern als wichtigem Treiber eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements findet deshalb nicht statt, ebenso wenig ein Vergleich unterschiedlicher Kommunen mit Blick auf Strukturen, Prozesse und Ergebnisse betrieblicher Gesundheitspolitik als Anreiz für mehr Engagement in der Zukunft. Und schließlich: Mitarbeiterorientierte Führung verlangt eine angemessene Beteiligung der Betroffenen, die Nutzung ihres Erfahrungswissens und ausreichende Transparenz des Verwaltungsgeschehens.