Der Beitrag untersucht die Voraussetzungen, unter denen das Phänomen der Rückkehrmigration von Spätaussiedlern im Licht der aktuellen sozialwissenschaftlichen Remigrationsdebatte sinnvoll untersucht werden kann. Er schlägt einen Mehrebenensansatz vor, der strukturelle, soziale, symbolische und situative Einflussfaktoren für die Remigrationsentscheidung einbezieht. Der spezifische modelltheoretische Beitrag eines solchen multiperspektivischen, ethno-wissenschaftlich informierten Vorgehens liegt in der Möglichkeit, bei der Erklärung von Remigrationsentscheidungen sowohl der Falle individualistisch–verkürzter "rational–choice"–Modelle als auch der eines "methodologischen Nationalismus" zu entgehen. "Beheimatungsstrategien" können sich jenseits und diesseits nationalstaatlich definierter Systemgrenzen ansiedeln, als transnationale Projekte sowie als regionale und lokale, in denen sich Städte und Regionen als neue Player von Inklusion und Exklusion profilieren. Aber sie brauchen nach wie vor Orte, an denen sie sich realisieren, und wo wir sie untersuchen können.