Der Beitrag weist auf die Vernachlässigung von Befunden der schul- und hochschulbezogenen Geschlechterforschung bei der jüngsten Reform der Lehramtsausbildung hin und verdeutlicht am Beispiel der Mathematik die Bedeutung genderkompetenter Lehrkräfte für die Überwindung geschlechterbezogener Wissens- und Interessensreviere sowie fachlicher Selbstkonzepte von Schülerinnen und Schülern. Er schildert die inhaltliche und die didaktisch-methodische Konzeption eines eigens entwickelten, in der Hochschullehre erprobten und evaluierten Seminars zur Vermittlung von Genderkompetenz für die Lehramtsausbildung im Fach Mathematik. Neben ersten Erfahrungen mit dem Seminar werden auch Implementierungsproblematiken einer solchen Lehrveranstaltung diskutiert.