Diese Dissertation zielt auf die Identifikation von externalen Determinanten der professoralen Lehrmotivation ab. Dazu werden eingangs zwei Motivationstheorien (Job Characteristics Model, Selbstbestimmungstheorie der Motivation) vorgestellt und auf Basis der Modellannahmen Bedingungen der professoralen Lehrmotivation abgeleitet. Daneben wird der Forschungsstand um die Untersuchungsfrage vorgestellt. Um den begrenzten empirischen Kenntnisstand zu erweitern und die Gültigkeit der theoretischen Annahmen einschätzen zu können, werden zwei Analysen durchgeführt. Zum einen wird mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse das Spektrum an Determinanten der professoralen Lehrmotivation sowie deren relative Bedeutsamkeit untersucht. Zum anderen wird die der Selbstbestimmungstheorie entnommene Annahme geprüft, dass eine durch die Studierenden erfahrene Unterstützung von Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit positiv mit der intrinsischen und negativ mit der extrinsischen Lehrmotivation assoziiert ist. Außerdem wird die Hypothese geprüft, dass nur die intrinsische Lehrmotivation in positiver Relation zum Lehrengagement der Professoren steht. Datengrundlage beider Analysen sind Teilstichproben des „MogLI“ Projekts, in dessen Rahmen 261 Professoren an 20 Hochschulen befragt wurden. Die Ergebnisse der Inhaltsanalyse zeigen, dass die Lehrmotivation der Professoren in Wechselwirkung zu einem breiten Spektrum an sozialen, organisationalen und systemischen Umweltbedingungen steht, wobei die inhaltsanalytisch identifizierten Einflussgrößen immer nur von Teilen der Befragten als motivational bedeutsam angeführt wurden. Als Ergebnis der (multivariaten) Hypothesenprüfung kann festgehalten werden, dass nur die studentischen Unterstützungen von Autonomie und sozialer Eingebundenheit signifikant mit der Lehrmotivation assoziiert sind und das Lehrengagement der Professoren lediglich mit der intrinsischen Motivation zusammenhängt. Der Vergleich der Ergebnisse mit den Befunden anderer Untersuchungen zeigt, dass die im Zuge dieser Arbeit gewonnenen Befunde mit dem Forschungsstand harmonieren und diesen um einige bisher unbekannte Bedingungen der Lehrmotivation erweitern. Zudem kann festgehalten werden, dass einige, aber nicht alle der gewonnenen Befunde durch die im Rahmen dieser Arbeit herangezogenen Theorien erklärt werden können. Auf Basis der identifizierten Einflussgrößen der professoralen Lehrmotivation werden abschließend „Stellräder“ zur Intensivierung des professoralen Lehrengagements skizziert sowie Empfehlungen zur weiteren Erforschung des Untersuchungsgegenstandes gegeben.