Die Arbeit geht der Frage nach, ob in der Schuldenkrise in Europa von 2011 eine Form von Überwältigung des politischen Systems, durch die Wirtschaft, gesehen werden kann. Dabei werden beide Sphären, der Systemtheorie von Niklas Luhmann folgend, als autopoietische Systeme konzipiert. Als theoretischer Ausgangspunkt für die Frage nach zwischensystemischen Grenzüberschreitungen dient Uwe Schimanks Konzept der "Feindlichen Übernahme", welches kritisch überprüft wird. neue Heuristik vorgeschlagen, die „feindliche Übernahmen“ von normalen Systeminterdependenzen, wie strukturellen Kopplungen, abgrenzt und um Aspekte der Wechselseitigkeit und der kumulativen Steigerung erweitert. In der Auseinandersetzung mit dem empirischen Fall der Schuldenkrise ergeben sich dann Anschlussfragen hinsichtlich der möglichen Grenzen des klassischen, deliberativen Demokratiemodells im Umgang mit solch existenziellen Problemen, wie der Schuldenkrise.