This cumulative doctoral thesis deals with the link between social origin, education and health in adolescence. The dissertation consists of five original articles that were published between 2011 and 2013 in national and international public health journals with peer review. Based on the well-known close relationship between social origin and educational prospects, the impli-cations for the healthy development of adolescents were analysed. This issue is not only rele-vant for public health and health policy, but also for research on education and inequality as well as political debate on fair opportunities. The focus is on the admission to secondary edu-cation which has been identified by educational researchers as a crucial step for subsequent educational career and resultant employment and income opportunities. The dissertation is based on the assumption that the transition from primary to secondary education might also be important for the health prospects of adolescents. In order to prove this hypothesis, health status and health behaviour of adolescents with different educational trajectories were exam-ined considering their social origin. Statistical analyses were based on data of the first German Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS). The KiGGS baseline study was conducted by the Robert Koch Institute from May 2003 to May 2006 in order to collect comprehensive data about the health situation of children and adoles-cents living in Germany. The results show that adolescents’ own educational status is highly relevant for their healthy development – independent of their social origin. This applies par-ticularly for key aspects of health behaviour. Furthermore, the thesis illustrates the health im-pact of intergenerational social mobility: upward mobility seems to be accompanied with im-provements in health and better health behaviours whereas downward mobility seems to be occasionally associated with detrimental health effects. The findings indicate that intergenera-tional educational transmission and the low level of social mobility play an important role for the production and reproduction of health inequalities over generations. The present synopsis summarises the results of the five original articles and discusses them critically in the light of the current state of health inequality research.
Titelaufnahme
- TitelSoziale Herkunft, Bildung und Gesundheit: die Bedeutung intergenerationaler Bildungsmobilität für die soziale Ungleichheit von Gesundheitschancen im Jugendalter
- Verfasser
- Gutachter
- Erschienen
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
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- NachweisKein Nachweis verfügbar
- IIIF
Die vorliegende kumulative Dissertation befasst sich mit dem Zusammenhang von sozialer Herkunft, Bildung und Gesundheit im Jugendalter. Die Arbeit basiert auf fünf Originalbeiträ-gen, die im Zeitraum von 2011 bis 2013 in nationalen und internationalen gesundheitswissen-schaftlichen Fachzeitschriften mit Peer-Review-Verfahren veröffentlicht wurden. Ausgehend von dem vielfach belegten engen Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und den Bildungschancen wird nach den Konsequenzen für die gesundheitliche Entwicklung im Ju-gendalter gefragt. Die Arbeit greift damit ein Thema auf, das nicht nur aus Sicht von Public Health und der Gesundheitspolitik relevant ist, sondern auch Schnittstellen zur Ungleichheits- und Bildungsforschung sowie zu politischen Diskussionen über Chancengerechtigkeit auf-weist. Der Blick richtet sich dabei auf den Zugang zu weiterführenden Schulen, der von Bil-dungsforschern als entscheidende Weichenstellung für den nachfolgenden Bildungsweg und die daraus resultierenden Erwerbs- und Einkommenschancen angesehen wird. Der Dissertati-on liegt die Annahme zugrunde, dass dieser Übergang im Bildungssystem auch für die ge-sundheitliche Entwicklung von großer Bedeutung ist. Um diese Annahme zu prüfen, wird die gesundheitliche Situation von Jugendlichen mit unterschiedlichen Bildungswegen unter Be-rücksichtigung ihrer sozialen Herkunft betrachtet. Die statistischen Analysen beruhen auf Da-ten der Basiserhebung des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS), mit der das Ro-bert Koch-Institut (RKI) von Mai 2003 bis Mai 2006 umfassende Informationen zur Gesund-heit der in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen gesammelt hat. Die Ergebnisse zeigen, dass dem eigenen Bildungsstatus von Jugendlichen – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft – eine herausragende Bedeutung für ihre gesundheitliche Entwicklung zukommt. Dies gilt vor allem für zentrale Aspekte des Gesundheitsverhaltens. Die Arbeit verdeutlicht darüber hinaus die gesundheitliche Relevanz intergenerationaler sozialer Mobilität: Schaffen Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien den Sprung auf ein Gymnasium, drückt sich dies in deutlich verbesserten Gesundheitschancen aus. Umgekehrt zeichnen sich bei Jugendli-chen aus sozial besser gestellten Familien, die kein Gymnasium besuchen, in einigen Bereichen negative Auswirkungen auf ihre gesundheitliche Entwicklung ab. Die Befunde sprechen dafür, dass der Mechanismus der Bildungsvererbung und das geringe Ausmaß an sozialer Mobilität bei der Produktion und Reproduktion gesundheitlicher Ungleichheiten über Genera-tionsgrenzen hinweg eine wichtige Rolle spielen. Die vorliegende Synopse fasst die Ergebnis-se der fünf Einzelpublikationen zusammen, unterzieht die zentralen Befunde einer kritischen Diskussion und ordnet sie in den Stand der gesundheitlichen Ungleichheitsforschung ein.
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