Ausgehend von Betrachtungen zur Pfingstbewegung in Lateinamerika entwickelt der Artikel systematisch-theologische Überlegungen zur Pneumatologie. ‚Die‘ Pfingstbewegung existiert nicht. Vielmehr ist die religiöse Praxis
und damit auch die Vorstellung vom Heiligen Geist in verschiedenen Kirchen,
meist schichtenspezifisch, stark differenziert. Nun gelten ähnliche Beobachtungen auch für akademische Theologie insgesamt und somit auch für akademische Pneumatologie. Es gilt also, in einem zweiten Schritt 'Theologenerfahrungen' in den Zusammenhang ihrer Theologie zu setzen. Da
Theologenerfahrungen nicht selten mit einem engen kirchlichen Fokus einhergehen, stellt sich sodann die kritische Frage nach einer ekklesiogenen Verengung der Pneumatologie, der eine universalistische, alttestamentlich verankerte Version von Pneumatologie entgegengehalten wird. Daraus und aus der Aufmerksamkeit auf schichtenspezifische Differenzierung ergeben sich neue Perspektive für eine nicht nur pfingstliche Pneumatologie.