In der vorliegenden Arbeit wird ein computerbasiertes Programm für den Interventionsbereich Stressbewältigung / Stressreduktion entwickelt. Im Fokus steht dabei das integrative Vorgehen von Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung. Das Programm besteht aus zwei Modulen: Diagnostik und Beratung. Im diagnostischen Teil werden zunächst Stressbelastungen als Risikofaktoren, anschließend Bewältigungsressourcen als Protektivfaktoren sowie das Stadium der Verhaltensänderung (Stages of Change Modell) ermittelt. Die detektierten Variablen werden verknüpft und im beratenden Teil zu entsprechenden Beratungstexten transformiert. Die Inhalte der Texte beziehen sich auf die Stages of Change und berücksichtigen darüber hinaus die Regeln des Tailored Messaging.
Das digitale Interventionsprogramm ist eine komprimierte Form von validen und reliablen Erhebungsinstrumenten. Sie bieten die Grundlage für eine evidenzbasierte Maßnahme, ohne den Anspruch an ein ausführliches psychologisches Verfahren zu erheben. Dieses Programm ist geeignet zum Einsatz in Betrieben, Reha-Einrichtungen, Arztpraxen, Krankenkassen oder Gesundheitsportalen.
Das Konzept orientiert sich am objektiven Handlungsbedarf, dass Stressbelastung die Lebensqualität des Einzelnen beeinträchtigt und als unspezifisch wirkender Einflussfaktor auf das Entstehen vieler chronischer Erkrankungen gilt, die die neue Krankheitslast stellen. Aus gesundheitswissenschaftlicher Sicht ist relevant, dass einer gelingenden Stressbewältigung zunehmend Bedeutung beigemessen wird.
Zudem orientiert sich das Vorhaben an den subjektivem Bedürfnissen hinsichtlich der Nutzung konkreter Informations- und Beratungsangebote, die im Internet häufig mit Methoden des Testens verbunden sind. Diese Form entspricht dem Interesse des Nutzers, seine sich abzeichnenden Gesundheitsprobleme selbst gesteuert näher zu ergründen und zu verstehen.