Das vom Beauftragten für die Neuen Bundesländer geförderte Projekt Sozialraumanalysen zum Zusammenleben vor Ort fokussierte unter der Projektleitung von Wilhelm Heitmeyer die praktische Initiierung und Nutzung lokalen Engagements zur Stärkung einer verantwortlichen Zivilgesellschaft angesichts Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und speziell Rechtsextremismus. Dabei wurden die Rolle des kommunalen wie auch des unmittelbaren Wohnumfelds und die individuellen Einstellungen der BewohnerInnen ermittelt, um so primär das je spezifische lokale Ausmaß feindseliger Mentalitäten abbilden bzw. das in der Bevölkerung vorhandene Potential für bürgerschaftliches Engagement beschreiben zu können. Zu diesem Zweck wurde in dem Zeitraum zwischen Oktober 2008 und Februar 2009 eine einmalige, standardisierte Telefonbefragung (CATI) in fünf ausgewählten Gemeinden der Neuen Bundesländer durchgeführt. Dabei variiert die Anzahl der realisierten Interviews zwischen 111 und 500 je Gemeinde. Die Zufallsstichprobe basierte auf der Menge aller in Privathaushalten mit Telefonanschluss lebenden Personen im Alter von 16 Jahren und älter.
Die Daten sind geeignet, Zusammenhänge zwischen
-der Problemwahrnehmung und der Erfahrung von Gewalt, Kriminalität und Viktimisierung, der Gewaltlegitimation und der Forderung nach Kontrollverschärfungen,
-Wertorientierungen und Gewaltneigung,
-sozialen Lagen und Engagement sowie
-wahrgenommenen Problemlagen und Wegzugabsichten zu untersuchen.
Das Fragenspektrum reicht von objektiven Gegebenheiten in der Gemeinde und deren Wahrnehmung durch die Befragten, der sozialen Lage und Erfahrungen der sozialen Desintegration über gruppenbezogene Konfliktlinien, die Kriminalitätswahrnehmung und das Sicherheitsgefühl bis hin zu individuellen Reaktionsweisen auf der Ebene von Einstellungen und Verhalten.
Das vorliegende Datenhandbuch dient der Beschreibung der aus der quantitativen Befragung resultierenden Forschungsdaten. Dokumentiert sind grundlegende Informationen zu Anlage und Design der Studie, Grundgesamtheit, Stichprobe, Erhebung, Datenstruktur und Erhebungsinstrumenten. Der beschriebene Datensatz enthält insgesamt 1915 Fälle und 191 Variablen.