Die deutsche Schullandschaft ist zunehmend seit der UN-Behindertenrechtskonvention (2006) von inklusiven Schulentwicklungsprozessen geprägt; die Kooperation unter Lehrkräften gilt als eine wesentliche Bedingung für die Realisierung inklusiver Unterrichtssettings.<br /> Die vorliegende Masterarbeit gibt einen Einblick in die Ausgestaltung und Wahrnehmung kooperativer Beziehungen zwischen Grundschullehrkräften und sonderpädagogischen Lehrkräften in inklusiven Grundschulsettings. Zentral ist hierbei der Vergleich der Modelle KsF (Kompetenzzentren für sonderpädagogische Förderung) und GL (Gemeinsames Lernen) aus der Sicht der SonderpädagogInnen. Die Kooperation im Modell der Kompetenzzentren für sonderpädagogische Förderung wurde unter anderem von Werning und Lohse (2011) sowie von Bischoff (2011) herausgestellt.<br /> Diese Arbeit untersucht anhand vier qualitativer Interviews Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Kooperation im KsF und GL. Die Befragten stellen gleichermaßen dar, dass die Anfänge im KsF von großen Hürden geprägt waren und einer gelingenden Kooperation entgegenstanden. Insgesamt findet die Kooperation der Befragten im KsF größtenteils auf einem niedrigen Niveau statt. Konform zu Meijer u.a. (2003) eruierten Wirkungen, zeigt sich in dieser Untersuchung, dass mit zunehmender kooperativer Erfahrung auch die Bereitschaft zur Kooperation im KsF gestiegen ist. Insgesamt sind günstigere Bedingungen für die Kooperation im GL zu verzeichnen. Dazu zählen die feste Zugehörigkeit zum Kollegium und insgesamt festere Teamstrukturen.<br /> Inklusiver Grundschulunterricht wird insbesondere durch multiprofessionelle Teams mit festen Kooperationspartnern vorangebracht, welche die Aufgaben im und außerhalb des Unterrichts gemeinsam wahrnehmen und auf Augenhöhe möglichst kokonstruktiv gestalten. Wie die Zusammenarbeit ausgestaltet wird, steht in Beziehung zu den Einstellungen der Lehrkräfte, sowie den ausgestalteten institutionellen Rahmenbedingungen im System ''Schule''.