Burn-out ist eine, auf die Arbeitswelt bezogene, psychische Beeinträchtigung, deren Kernmerkmal – emotionale Erschöpfung – in der Erwerbsbevölkerung verbreitet ist. Burn-out kann Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen; es ist mit einer reduzierten Arbeitsleistung, mit Fehlzeiten und einer erhöhten Fluktuationsbereitschaft assoziiert – so der aktuelle Forschungsstand. Was sind die Ursachen von Burn-out? Wo sollten Maßnahmen der Prävention ansetzen? Die Antworten der Burn-out-Forschung verweisen hier seit Jahrzehnten vor allem in eine Richtung: Arbeitsstressoren, wie eine zu hohe Arbeitsmenge, seien die Ursache von Burn-out. Die Dissertation zeigt dagegen, als ein Beitrag zur Grundlagenforschung im Bereich Occupational Public Health, dass nicht nur Arbeitsstressoren, sondern auch die Bindekräfte von Organisationen mit Burn-out in einem Zusammenhang stehen. Diese Bindekräfte gehen vom Sozialkapital (Führung, Beziehungsklima und Kultur) einer Organisation aus. Je höher das Ausmaß an Sozialkapital, desto stärker fühlen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter emotional an eine Organisation gebunden und desto geringer ist ihr Burn-out-Ausmaß. Dieses zentrale Ergebnis der Dissertation basiert auf einer Sekundäranalyse von empirischen Daten aus Mitarbeiterbefragungen in 21 Rehabilitationskliniken (n=1.980). Als statistische Auswertungsverfahren kamen Strukturgleichungs- und Mehrebenenanalysen zum Einsatz.