Im Kontext des Projektes „Familiale Pflege unter den Bedingungen der G-DRG“ wird die Pflege eines Angehörigen als Entwicklungsaufgabe und Phase im Lebens- und Familienzyklus betrachtet. Diese Blickrichtung wendet sich von der defizitorientierten Sichtweise ab, die häufig ausschließlich die vielfältigen Belastungen der Pflegesituationen in den Fokus nimmt. In den Blick genommen und entwickelt werden hier die Kompetenzen, die Angehörige benötigen, um die individuelle Pflegesituation für sich als bewältigbar sowie erfolgreich zu erleben. An der Stabilisierung und Unterstützung der Angehörigen sind Sie im Überleitungsmanagement im Idealfall intensiv beteiligt und die individuelle Lebenssituation, die Ressourcen und das soziale Umfeld der Patientin/des Patienten und der Angehörigen werden berücksichtigt. Die Entlassungsplanung wird mit der Patientin/ dem Patienten und der Familie abgestimmt. Mit einem Qualitätscheck vor und nach Entlassung wird die organisatorische Planung mit der Lebenswelt der Familien abgeglichen und wenn nötig nachgesteuert. Je nach Bedarf werden Gruppenpflegekurse oder Einzeltrainings angeboten, die die Angehörigen vorbereiten und befähigen sollen, die Pflege zu Hause zu bewältigen.
Der vorliegende Studienbrief möchte Sie im Einzelnen mit den Instrumenten und ihren Konzepten des Modellprojekts „Familiale Pflege unter den Bedingungen der G-DRG“ bekannt machen. Er orientiert sich an den idealtypischen Abläufen des Modellprojekts im Überleitungsmanagement bzw. Entlassungsmanagement der Krankenhäuser.