Universitären Lernbegleitern im Praxissemester wird eine hohe Bedeutung in der Begleitung der Studierenden bei der Umsetzung Forschenden Lernens zugeschrieben, ohne dass diese bislang selbst aber im Fokus empirischer Untersuchungen stehen. Mit einem Fokus auf die Verknüpfung von Theorie und Praxis im Praxissemester wurde eine Gruppendiskussion unter universitären Lehrenden unterschiedlicher Fachdidaktiken durchgeführt. Mittels der dokumentarischen Methode werden das Verständnis und das Verhältnis von Theorie, Praxis und Forschung bezüglich studentischer Forschungsprojekte im Praxissemester rekonstruiert. In der Rekonstruktion eines Orientierungsrahmens lässt sich ein Primat der Praxis als konjunktives Wissen über die Angemessenheit dieser Forschungsprojekte der Studierenden nachzeichnen. Die Relevanz von Theorie und Forschung im Praxissemester wird aus der Perspektive der Lehrenden nur durch eine Instrumentalisierbarkeit für eine diffus bleibende Unterrichtspraxis gegeben. Forschendes Lernen wird in die Nähe wissenschaftlicher, nicht für Praxis instrumentalisierbarer, Forschung gerückt und damit als ungeeignet für das Ausbildungsziel des Praxissemesters bestimmt.