Die Arbeit fragt anhand dreier deutschsprachiger Reisebeschreibungen zwischen 1553-1610 nach der Rolle des körperlichen Leibes in Vergleichspraktiken während des Kulturkontaktes zwischen Europa und dem Osmanischen Reich.
Sie möchte exemplarisch untersuchen, welche Bedeutung "der Körper" für Vergleiche im Kulturkontakt während der Frühen Neuzeit hatte. Wie konnten europäische Akteure die Bevölkerung in der Kontaktzone mit Hilfe von Vergleichen über den körperlichen Leib für sich ordnen? Welche Rolle spielten Vergleiche über den körperliche Leib bei der Abgrenzung der christlich-europäisch Reisenden gegenüber der muslimischen Bevölkerung, auf die sie in der Kontaktzone trafen?<br />
Dabei soll es mit Konzepten aus der Körpersoziologie möglichen werden, den Leib als dominate frühneuzeitliche Form der Körperwahrnehmung in den Quellen zu untersuchen und so das, was "der Körper" in der frühen Neuzeit ist, angemessen zu historisieren.