Ausgehend von einer praxistheoretischen Bestimmung dessen, was Akteure tun, wenn sie
vergleichen, entwickelt das Working Paper eine Heuristik, mit der die (temporäre) Verstetigung
von Vergleichspraktiken beschrieben und unterschiedliche Modi des Vergleichens typologisch
gefasst werden können. Es zielt darauf, den Vollzug des Vergleichens, seine Performanz, Dynamik
und Stabilisierung sowie sein Zusammenspiel mit anderen Praktiken analysierbar zu machen. Das
Potential der Heuristik wird mit Beispielen aus der Forschung zu Vergleichspraktiken in der
Rechtsprechung in europäisch-indischen Kulturkontaktzonen in der Frühen Neuzeit, zu
rassifizierenden Vergleichspraktiken in der Karibik und zu den Praktiken des Streitkräftevergleichs
illustriert. Abschließend werden offene Fragen benannt.