During the time of increased in-migration of asylum seekers to Germany in 2015 and 2016, different models of healthcare provision were established in reception centres, often on an ad hoc basis and influenced by local actors. The goal of this study was to map different care models and identify challenges in the implementation of effective and needs-based health service structures.Data was generated through 13semi-structured interviews and in an interactive workshop with group discussions. An analysis was conducted using aqualitative content analysis method. Participants were stakeholders from clinics in reception centres, including medical and healthcare personnel, administrators, representatives of public health offices and researchers.Different models of ambulatory care have formed as aresponse to the particular medical needs of asylum seekers and the complex context in which care takes place, often exceeding the simple offer of primary care. The facilities fundamentally differ with regard to objectives and organisational aspects, e.g. the responsible carrier, structure of human resources and the extent of health services provided. Shared challenges include planning needs-based care, the lack of shared guidelines and alack of opportunities for exchange between the different actors working in the clinics. Action is required to transform ad hoc initiatives into resilient health care practices, particularly regarding structured and continued opportunities for exchange, as well as the development and implementation of nation-wide guidelines. Jointly developed areas for action and proposed solutions presented here can serve as abasis for further work in this area.
Titelaufnahme
- TitelMedizinische Versorgung von Asylsuchenden in Erstaufnahmeeinrichtungen. Eine qualitative Bestandsaufnahme aus Versorgungsperspektive
- Verfasser
- Enthalten inBundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Jg. 63, S. 1460–1469 ff.
- Erschienen
- SpracheDeutsch
- DokumenttypAufsatz in einer Zeitschrift
- URN
- DOI
- Das Dokument ist frei verfügbar
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- NachweisKein Nachweis verfügbar
- IIIF
Im Zuge der gestiegenen Zahlen Asylsuchender in den Jahren 2015/2016 haben sich in Deutschland, geprägt durch lokale Akteur*innen, sehr unterschiedliche Konzepte zur medizinischen Versorgung in Aufnahmeeinrichtungen (AE) etabliert. Ziel unserer Studie war es, unterschiedliche Versorgungskonzepte in AE abzubilden und die Herausforderungen der Verstetigung bedarfsgerechter medizinischer Versorgungsstrukturen herauszuarbeiten.
Daten wurden aus 13 semistrukturierten Interviews und im Rahmen einer Fachtagung mit Workshops und Gruppendiskussionen erhoben und durch eine qualitative Inhaltsanalyse ausgewertet. Teilnehmer*innen waren Akteur*innen der medizinischen Versorgung in AE, darunter ärztliches und Gesundheitsfachpersonal, Verwaltungsbeauftragte, Vertreter*innen des öffentlichen Gesundheitsdienstes und Wissenschaftler*innen.
Als Antwort auf die gesundheitlichen Bedarfe von Asylsuchenden und die komplexen Rahmenbedingungen der Versorgung haben sich unterschiedliche Ambulanzkonzepte gebildet, deren Zweck, Organisation und Management in vielen Aspekten über das Angebot einer ärztlichen Sprechstunde hinausgehen. Die Ambulanzen unterschieden sich in organisationsbezogenen Aspekten z. B. hinsichtlich des Betreibers, der Personalstruktur und des Umfangs der Versorgung. Gemeinsame Herausforderungen stellen eine adäquate Bedarfsplanung, der Mangel einheitlicher Leitlinien und fehlende Schnittstellen zwischen den in der Ambulanz tätigen Akteur*innen dar. Dringender Handlungsbedarf im Sinne eines strukturierten und kontinuierlichen Erfahrungsaustauschs sowie in der Implementierung bundesweiter Standards ist geboten, um Ad-hoc-Initiativen in resiliente Ambulanzstrukturen zu überführen. Die erarbeiteten Handlungsbedarfe und Lösungsvorschläge können hierfür als Grundlage dienen.
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