Die zunehmende Digitalisierung des Pflege‐ und Gesundheitsbereichs führt auch zu einer
zunehmenden Digitalisierung der hochschulischen Ausbildung in den Gesundheitsberufen. Um dieser
Entwicklung gerecht zu werden und digital unterstützte Lehr‐/Lernszenarien, die auch innovative
Technologien wie Virtuelle Realität miteinbeziehen zu entwickeln und dauerhaft in der Hochschullehre
zu implementieren, bedarf es einer systematischen Analyse von Rahmenbedingungen, Anforderungen
und Bedarfe, um daran Gelingensbedingungen und didaktische Leitlinien für die hochschulische
Ausbildung in den Gesundheitsberufen abzuleiten. Das vorliegende Arbeitspapier stellt die Ergebnisse
der im Rahmen des Projekts DiViFaG erfolgten Bedarfs‐ und Bedingungsanalyse mit dem Ziel der
Erfassung von Rahmenbedingungen, Anforderungen und Bedarfe bei der Entwicklung und Einführung
fallbasierter digital unterstützter Lehr‐/Lernszenarien mit VR in den Gesundheitsberufen aus Sicht
verschiedener Akteursgruppen vor und leitet daran erste Empfehlungen ab. Durch den Fokus auf die
unterschiedlichen am Entwicklungs‐ und Einführungsprozess beteiligten Akteure konnten wertvolle
Erkenntnisse zur organisationalen Einbindung und technischen Infrastruktur, den Bereichen Didaktik,
Schulung und Unterstützung sowie zu rechtlichen und curricularen Rahmenbedingungen. gewonnen
werden. Zusammenfassend zeigt sich im Hinblick auf die technische Infrastruktur, dass deren
Funktionalität und Stabilität von zentraler Bedeutung ist. Weiter müssen geeignete Räumlichkeiten
frühzeitig gesichtet, für den Einsatz vorbereitet und entsprechend ausgestattet werden, um eine
erfolgreiche Implementation zu ermöglichen. Zudem sollten Schulungen insgesamt so gestaltet sein,
dass sie einen niedrigschwelligen und flexiblen Zugang aufweisen, ebenso sollten sie auch im digitalen
Format angeboten werden und technische und didaktische Elemente beinhalten.
Abschließend zeigt das Arbeitspapier auf, dass Fragen um Rechtunsicherheit seitens des Einsatzes
digitaler und virtuell unterstützter fallbasierter Lehr‐/Lernszenarien auf den Gebieten des
Datenschutzes, der curricularen Einbindung, der Datensicherung, der Verankerung in der
Prüfungsordnung, der Legitimierung von Studierenden zu Online‐Prüfungen sowie hinsichtlich
allgemeiner Fragen zur Verbreitung bspw. von Fachliteratur, mit unterschiedlichen Akteuren
thematisiert und ausgeräumt werden müssen