Der Wert der kulturellen Bildung im schulischen Kontext ist unbestritten. Die zahlreichen Potenziale kultureller Bildung liegen etwa in der Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, der Selbstwirksamkeitserwartung und der kulturellen Teilhabe aller Schüler*innen, da der Lernort Schule auch Kinder adressieren kann, die im außerschulischen Kontext nur wenig bis keine Berührungspunkte mit kultureller Bildung haben. Eine strukturelle und fächerübergreifende Verankerung kultureller Bildung in der Lehrer*innenbildung stellt – trotz einiger (oft standortgebundener) Modellversuche – eine systematische Leerstelle dar. Mit diesem Beitrag soll eine Grundlage für eine entsprechende Perspektiverweiterung in der Lehrer*innenausbildung geschaffen werden, denn Lehrkräfte sind als zentrale Multiplikator*innen kultureller Handlungspraxen anzusehen. Zunächst werden zentrale Begrifflichkeiten geklärt, daran anschließend Fragen zur Relevanz und Implementierung der kulturellen Bildung in die Lehrer*innenbildung diskutiert. Ziel ist es, anhand theoretischer Begründungslinien die besondere Bedeutung von (literar-)ästhetischen Zugängen und kultureller Bildung in Schule und Unterricht zu verdeutlichen und zu einer Weiterentwicklung einer entsprechenden Lehrer*innenbildung anzuregen.