Da familiäre Diskurspraktiken für die Entwicklung kindlicher Argumentationskompetenz wichtig sind, wurde das Training „Eltern fördern durch Argumentieren (EfA)“ für Eltern mit Kindern Anfang der Sekundarstufe I entwickelt. Kernziele sind, das Bewusstsein für die Rolle informeller Sprachförderpotentiale der Familie zu stärken und Strategien zum Umgang mit Konflikten zu vermitteln. Zur Evaluation von EfA wurde eine quasi-experimentelle-Feldstudie mit Prä-Post-Follow-Up-Design und unbehandelter Vergleichsgruppe realisiert. Von 37 teilnehmenden Eltern wurden 17 in sieben, wöchentlich stattfindenden Sitzungen trainiert. Die Befunde zur Akzeptanz des Trainings und nachhaltigen Umsetzung der vermitteln Strategien sind positiv. Auch zeigen sich erwartungsgemäß Veränderungen in der Interventionsgruppe: die Sensibilität trainierter Eltern für ihre unterstützende Rolle und die Bedeutung des sprachlichen Anregungsgehalts stieg stärker, sie zeigten einen deutlichen Zuwachs erwerbsförderlicher Diskurspraktiken, berichteten einen stärkeren Rückgang familialer Konfliktgespräche und neigten weniger zu unterdrückend-bestrafenden Reaktionen auf kindliche Wut. Die ermittelten Effektstärken lassen es sinnvoll erscheinen, das Training für die Nutzung in der Praxis aufzubereiten.