TY - JOUR AB - Deutschland verzeichnet zu Beginn des 21. Jahrhunderts nach Japan die weltweit stärkste demographische Alterung. Sie war zunächst vor allem mortalitätsinduziert, d.h. der deutliche Anstieg der ferneren Lebenserwartung, speziell im höheren Alter, führte zu einer Zunahme der Zahl älterer Menschen. Diese Entwicklung wurde zum Ende des 20. Jahrhunderts durch eine fertilitätsinduzierte Alterung noch verstärkt. Der Rückgang der Geburtenrate unter das Bestandserhaltungsniveau seit Ende der 60er Jahre führte zu erheblichen Geburtendefiziten und zu einer nachhaltigen Zunahme des Altenquotienten. Eigene Simulationsrechnungen belegen, dass sich aufgrund der Eigendynamik demographischer Prozesse diese Entwicklung bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts weiter verstärken wird. Einerseits wird die Zahl besonders der hochbetagten Bevölkerung um den Faktor 3–3,5 zunehmen, andererseits wird sich der Altenquotient mehr als verdoppeln. Migrationsprozesse haben auf diese Entwicklung nur einen unwesentlichen Einfluss. Ein altersstrukturbedingter Rückgang der Zahl älterer Menschen ab Mitte des 21. Jahrhundert, wenn die geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge verstorben sind, kann die demographische Alterung ebenfalls nicht aufhalten. Allein ein starker und dauerhafter Wiederanstieg der Geburtenraten könnte nach frühestens zwei Generationen (ca. 60 Jahren) zu einer nachhaltigen Reduzierung der demographischen Alterung führen. DA - 2002 DO - 10.1007/s00391-002-0119-0 KW - Lebenserwartung KW - Altenquotient KW - Demographische Alterung KW - Hochbetagte Bevölkerung KW - Mortalität LA - ger IS - 5 M2 - 387 PY - 2002 SN - 0948-6704 SP - 387-399 T2 - Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie TI - Langfristige Trends der demographischen Alterung in Deutschland UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0070-pub-17853991 Y2 - 2024-11-21T22:43:03 ER -