TY - THES AB - Maßgeblich für das Erkenntnisinteresse des Autors war zum einen die Absicht, - anknüpfend an eine bereits durchgeführte Studie - einer Reihe offener Fragen theoretisch-konzeptioneller Art im Zusammenhang mit der "Ortsnahen Koordinierung-Strategie" in Nordrhein-Westfalen vertiefend nachzugehen. Zum anderen spielten die gegenwärtige Reformdiskussion sowie konkrete Reformschritte im Kontext des deutschen Gesundheitswesens eine wesentliche Rolle bei der Begründung und Formulierung des behandelten Themas. Insbesondere bei der Reflexion der aktuellen Reformdebatte und der Analyse der Maßnahmen zur "Integration der Versorgung", zur "Förderung der Bürger-/Patientenperspektive" und zur "Stärkung der Gesundheitsförderung" kristallisierte sich die Kommune als zentrale Handlungsebene für eine optimierte Steuerung und Gestaltung gesundheitsbezogener Dienstleistungen heraus. Das Erkenntnisinteresse des Autors richtet sich auf folgende zentrale Untersuchungsfrage: Welche Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die Weiterentwicklung und Etablierung eines kommunalen Gesundheitsmanagements zur Feinsteuerung der gesundheitlichen Versorgung lassen sich aus den nordrhein-westfälischen Erfahrungen mit der "Ortsnahen Koordinierung" ableiten und wie lässt sich diese Strategie theoretisch erfassen? Mit Ausnahme einer eigens für die vorliegende Arbeit durchgeführten postalischen Befragung wird auf die Erhebung von Primärdaten verzichtet. Die durchgeführte Analyse basiert folglich weitestgehend auf einer Sekundäranalyse bzw. Reanalyse der im Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung des Modellprojekts "Ortsnahe Koordinierung" dokumentierten Ergebnisse und Erkenntnisse. Erkenntnistheoretisch lehnt sich die vorliegende Untersuchung an ein kritisch-emanzipatorisches Wissenschaftsverständnis an, wie es in Deutschland die "Frankfurter Schule" geprägt hat. Wie mit dem Titel der Arbeit angedeutet, gliedert sich die vorliegende Analyse in drei Blöcke, die aufeinander aufbauen und den Stichworten "Möglichkeiten", "Grenzen" und "Perspektiven" zugeordnet werden können. Entsprechend dieser Reihenfolge geht es zunächst darum, ausgehend von den Effektivitäts- und Effizienzproblemen im deutschen Gesundheitssystem und von den bisherigen Kommunalisierungsansätzen, auszuloten, ob und inwieweit ein "kommunales Gesundheitsmanagement" dazu beitragen kann, die gesundheitliche und soziale Versorgung bottom up (an der kommunalen Ebene ansetzend) effizienter und effektiver zu gestalten (Möglichkeiten). Dieses Untersuchungsziel wird sowohl theoretisch als auch empirisch durch das Heranziehen von Umsetzungserfahrungen mit der "Ortsnahen Koordinierung" verfolgt. Die zentralen theoretischen Referenzpunkte bilden hierbei die sowohl systemtheoretisch als auch akteurtheoretisch inspirierten Ansätze der "Kontextsteuerung" und der Steuerung mittels "Politiknetzwerke". Auf der Grundlage der Implementationserfahrungen mit der "Ortsnahen Koordinierung" geht es in einem zweiten Schritt darum, die Grenzen einer kommunalen Steuerungs- und Managementstrategie im Gesundheitswesen exemplarisch aufzuzeigen und die Praxiserfahrungen einer steuerungstheoretischen Reflexion zu unterziehen. Die Tatsache, dass im Kontext der Ortsnahen Koordinierung Umsetzungsprobleme insbesondere dann auftraten, wenn die Planungs- und Entscheidungsstellen tangiert waren, spricht für eine wenig erfolgreiche Anregung zur Selbststeuerung bei den beteiligten Akteuren. Die Erwartung, dass durch die Gestaltung der Interaktionsbedingungen auf kommunaler Ebene im Hinblick auf mehr Transparenz, Kooperation und Zielorientierung eine Feinsteuerung der gesundheitlichen Versorgung bottom up erreicht werden könnte, konnte anhand des betrachteten Ansatzes der Ortsnahen Koordinierung in NRW nicht generell bestätigt werden. Im Hinblick auf die Weiterentwicklung einer ortsnahen Managementstrategie im Gesundheitswesen (Perspektiven) werden dann die zentralen Problembereiche identifiziert und daraus verfahrensorientierte Vorschläge und Empfehlungen abgeleitet und diskutiert. Die Analyse schließt mit einer Zusammenfassung der zentralen Aspekte und Befunde und mit einem Ausblick, der Anknüpfungspunkte aufzeigt und Anregungen für die zukünftige Forschung gibt. DA - 2002 LA - ger PY - 2002 TI - Möglichkeiten, Grenzen und Perspektiven einer Optimierung der gesundheitlichen Versorgung durch Kommunalisierung von gesundheitsbezogenen Steuerungs- und Managementprozessen UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:361-3138 Y2 - 2024-11-21T22:54:10 ER -