TY - THES AB - In der vorliegenden Arbeit wird ein vom Bundesministerium für Gesundheit gefördertes Projekt zur Früherkennung und Kurzintervention bei Patientinnen und Patienten mit Alkoholproblemen (Riskanter Gebrauch, Schädlicher Gebrauch und Abhängigkeit) auf internistischen und chirurgischen Stationen zweier Allgemeinkrankenhäuser beschrieben, das von 1994 bis 1997 in Bielefeld durchgeführt wurde. Zunächst wird die Notwendigkeit eines suchtspezifischen Interventionskonzepts für innere und chirurgische Stationen des Allgemeinkrankenhauses anhand einer Übersicht über die Prävalenz von Alkoholproblemen in der Gesellschaft, einer Analyse der Versorgungsstrukturen in Deutschland sowie einer Defizitanalyse der Behandlung von Alkoholproblemen in der somatischen Medizin belegt. Psychosomatisch und verhaltensmedizinisch begründete (Früherkennungs- und) Beratungskonzepte im Allgemeinkrankenhaus, die auf Veränderung gesundheitsschädigender bzw. gesundheitlich riskanter Verhaltensweisen abzielen, werden ausführlich dargestellt und im Hinblick auf ihre Übertragbarkeit für den Bereich der Patienten mit Alkoholproblemen diskutiert. Methodik und Ergebnisse der praktischen Erprobung in zwei Bielefelder Allgemeinkrankenhäusern werden dargestellt und diskutiert. Die Rekapitulation der theoretischen und praktischen Ergebnisse erhärtet zwei Leitthesen: 1. Es ist strukturell möglich und im Behandlungsalltag praktikabel, die vorwiegend somatische Behandlung von Alkohol-Folgeproblemen auf inneren und chirurgischen Stationen des Allgemeinkrankenhauses durch eine suchtspezifische, vorwiegend psychologisch fundierte zu ergänzen. 2. Früherkennung und Kurzintervention bei Alkoholproblemen auf inneren und chirurgischen Stationen des Allgemeinkrankenhauses schließen die Lücke zwischen Primär- und Tertiärprävention. Drei in diesem Zusammenhang wesentliche inhaltliche Aspekte traditioneller Suchtkrankenbehandlung (Alkoholspezifische Veränderungsziele, Widerstand und Motivation) werden kritisch diskutiert und neu formuliert. Daran schließt sich die Entwicklung zentraler struktureller, prozessualer und ergebnisorientierter Standards eines Früherkennungs- und Beratungskonzepts an. Schließlich werden die Ergebnisse im Hinblick auf die praktische Umsetzung konkretisiert. Wesentliche versorgungspoltische Konsequenzen werden formuliert. DA - 2001 LA - ger PY - 2001 TI - Alkoholprobleme im Allgemeinkrankenhaus : Früherkennung und Kurzintervention bei Patientinnen und Patienten mit Alkoholproblemen in der somatischen Medizin UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:361-5136 Y2 - 2024-11-21T21:17:26 ER -