TY - THES AB - Die Formen der Konfliktbewältigung sind von der Merowingerzeit bis zur Landfriedensbewegung erheblichen Änderungen unterworfen gewesen, die in erster Linie auf soziale Umwandlungsprozesse im Zuge der Christianisierung zurückzuführen sind. Das beginnende Frühmittelalter war durch archaische germanische Sitten wie vor allem die blutige Rache und die hierauf aufbauende Fehde geprägt. Der Grundstein dieses Systems der Fehde ist in einem agnatisch organisierten Sippenwesen zu sehen, welches durch seine strikte Organisation und seinen festen Zusammenhalt seinerseits verhinderte, dass obrigkeitliche Formen der Konfliktbewältigung, wie etwa ein dem römischen Recht vergleichbares System der Strafrechtspflege, sich zunächst nicht durchzusetzen im Stande waren. Einflüsse in diesem Sinne bekam das germanische Königtum in erster Linie aus dem Bereich der romanisch geprägten katholischen Kirche des Merowingerreiches. Hier - aber auch nur hier - wurde der König im frühen Mittelalter als christlicher Herrscher begriffen, dem die Legitimation zur obrigkeitlichen Bestrafung im Sinne römisch-rechtlicher Tradition zukam. DA - 2006 KW - , Frühmittelalter , Strafrecht , Familie , LA - ger PY - 2006 TI - Sozialer Wandel und Entstehung eines Strafrechts als Folge der Romanisierung und Christianisierung im Frühmittelalter UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:361-8808 Y2 - 2024-11-22T06:44:42 ER -