TY - THES AB - Sowohl Unternehmen als auch Bildungseinrichtungen, Verlage, politische Organisationen, Verbände, Interessengruppen und Privatpersonen nutzen das Internet, um Informationen zu verbreiten. Die Varianz an Akteuren, Adressaten und Botschaften spiegelt sich wider in einem wachsenden Spektrum an Web-Genres: Suchmaschine, E-Commerce-Auftritt und Online-Zeitung teilen sich die Aufmerksamkeit der Leser unter anderem mit privaten Weblogs und kollaborativen Wissenssammlungen wie der Enzyklopädie Wikipedia. Ganz selbstverständlich setzen wir das WWW bedarfsgerecht sowohl in privaten Kontexten als auch im Forschungs- und Lehralltag ein. Frei zugänglichen Webseiten, die hochwertige Inhalte anbieten, Wissensstrukturen widerspiegeln und soziale Beziehungen abbilden, kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Informationsdesign ist ein Sammelbegriff, der künstlerischen Ausdruck, handwerkliche Ausführung und wissenschaftliche Reflexion der adressatengerechten Gestaltung medialer Artefakte umfasst. Grundannahme ist, dass das bloße Vorhandensein von Informationen, beispielsweise in einer Datenbank oder im World Wide Web, nicht ausreicht. Es zählt nicht, wie viel Informationen ausgestrahlt, gedruckt oder im Internet bereitgestellt werden, sondern welche Informationen wir nutzen und verstehen. Informationen müssen zielgruppen- und mediengerecht aufbereitet sein, nur dann haben sie einen Gebrauchswert. Im Zentrum der Dissertation stehen netzbasierte Bildungsressourcen, anknüpfend an die aktuelle Diskussion um den Begriff "Open Educational Resources" (OER). Seit das Massachusetts Institute of Technology (MIT) im April 2001 sein Unterrichtsmaterial zur freien Verfügung im Internet bereitzustellen begann, sind, zeitlich versetzt zu den verwandten Bewegungen Open Access und Open Source, international eine Vielzahl vergleichbarer Initiativen entstanden. In der Dissertation soll ein spezifischer Ausschnitt aus der Landschaft der Open Educational Resources beleuchtet werden. Die Dissertation geht speziell der Frage nach, wie Portale versuchen, als "single point of information" in ihren Webpräsenzen den vielfältigen Herausforderungen und Anforderungen ihrer Nutzergruppen gerecht zu werden. Als Arbeitsdefinition wird im Rahmen der Untersuchung der Begriff Bildungsportal im Sinne eines offenen, virtuellen Lern- und Informationsraums gebraucht. Als solches sind Bildungsportale anpassbar an wechselnde Aufgabenstellungen und Bedürfnisse. Zudem schaffen sie Möglichkeiten der aktiven Teilhabe an der Weiterentwicklung und Fortschreibung der Inhalte. Ihr Fokus ist institutionenübergreifend, statt einen geschlossenen Nutzerkreis anzusprechen, stehen sie offen im Netz. Sie spiegeln auch keine institutionellen Strukturen und Dienstleistungen wider, sondern sind auf ein Thema oder eine Adressatengruppe fokussiert. Inhaltlich zeichnen sie sich durch redaktionelle Qualität aus: Es geht darum, Sachverhalte möglichst neutral oder aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Welches sind die zentralen Herausforderungen bei der Gestaltung und Nutzbarmachung von Bildungsportalen? Ein Portal beginnt mit einer Idee, die sich in einer Konzeption konkretisiert, welche schließlich implementiert und eingesetzt sowie im Verlauf der Nutzung in der Regel weiter optimiert wird. Eine Perspektive auf Bildungsportale ist damit der Prozess, der durch verschiedene Einflussfaktoren und Akteure in seinem Verlauf gesteuert wird. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, können Portale auch als Produkt analysiert und in ihre typischen Komponenten zerlegt werden. So lassen sich Bausteine wie Informationsarchitektur, Inhaltstypen, Personalisierungs- und Community-Funktionen identifizieren, die ein Bildungsportal konstituieren. Der heuristische Rahmen der Dissertation ist entsprechend zweigeteilt und zerfällt in die Bereiche "Portalbausteine" (Produktsicht) und "Portalgenese" (Prozessperspektive). Die Reflektion von Portalbausteinen nimmt auf Information Retrieval (Recherche, Bewertung und Ablage von Informationen) und Community Building (Vernetzung, Austausch und Zusammenarbeit von Nutzern) im Web 2.0 Bezug. Um die Portalgenese theoretisch zu reflektieren, wurden sozio-informatische und post-kognitive Theorien, insbeondere die Tätigkeitstheorie (Activity Theory) herangezogen. Der Untersuchungsansatz folgt einer durch Methodenmix charakterisierten, mehrteiligen Empirie. Durch eine Inhaltsanalyse von Themenspektrum, Zugängen und Funktionsweisen von Portalen können Trends erfasst sowie zentrale Charakteristika und Entwicklungsperspektiven erschlossen werden. Darauf aufbauend werden Experteninterviews mit Portal-Betreiber/innen und Entwicklerteams geführt. Schließlich wird in einer Fallstudie die Konzeption und Implementierung des Portals e-teaching.org reflektiert. DA - 2009 KW - Pädagogik KW - Portal (Internet) KW - Mediendesign KW - E-Learning KW - Soziale Software KW - Informationsdesign KW - Bildungsportal KW - Web 2.0 KW - Tätigkeitstheorie KW - Information design KW - Open educational resources KW - Educational portals KW - Activity theory LA - ger PY - 2009 TI - Informationsdesign von Bildungsportalen : Struktur und Aufbau netzbasierter Bildungsressourcen UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:361-15342 Y2 - 2024-11-24T05:10:35 ER -