TY - THES AB - Der Tabakkonsum gilt als der größte Einzelfaktor für verhütbare Morbidität und vorzeitige Mortalität. Der Beginn des Zigarettenrauchens liegt meist im Kindes- und Jugendalter. Nach einem jahrzehntelangen Rückgang der Raucherquoten bei Jugendlichen wird aktuell ein Anstieg beobachtet. Die Förderung der Lebenskompetenzen in der Schule wird als wirksamer Ansatz zur Prävention des Tabakkonsums angesehen. Die vorliegende Interventionsstudie setzt deshalb in der kritischen Anfangsphase des schrittweisen Rauchbeginns bei Schülern in der 5. Jahrgangsstufe ein. Methode: Die Unterrichtseinheiten des Präventionsprogramms zielen 1. auf die Förderung von sozialen Kompetenzen und auf protektive Faktoren wie das Selbstwertgefühl, 2. auf die Bestärkung des Nichtraucherverhaltens und Förderung der Standfestigkeit und 3. auf die Förderung von gemeindeorientierten Schulaktivitäten. Nach einem quasi-experimentellen Prätest-Posttest-Studiendesign nehmen in der Interventionsstadt Kaufbeuren alle 5. Klassen mit 644 Schülern am Präventionsprogramm teil, während in der Stadt Straubing alle 5. Klassen mit 631 Schülern als Kontrollgruppe bei den Fragebogenerhebungen zur Verfügung stehen. Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum nahm die Quote der Raucher in der Interventionsgruppe von 2,8 v.H. auf 4,6 v.H. zu. In der Kontrollgruppe wuchs die Quote von 1,8 v.H. auf 4,8 v.H. Die Einflüsse von Prädiktor-Variablen wurden mittels logistischer binärer Regressionsanalysen bestimmt. Die stärksten Einflussvariablen für die Vorhersage des Raucherstatus stellen in der Gesamtgruppe das Rauchverhalten zum Prätest und die geäußerte Absicht des Rauchkonsums dar. Weiter übt der Besuch der Haupt-/Förderschule einen risikoerhöhenden Einfluss aus. Die Widerstandsgewissheit zum Prätest reduziert das Risiko. Das Vorhersagemodell weist für das Treatment einen risikosenkenden Trend (OR=0,80) aus. Die Wirkung des Interventionsprogramms beschränkte sich offensichtlich auf die Mädchen. In der Gruppe der Prätest-Nieraucher und -Probierer senkte das Treatment das Tabakkonsumrisiko der Interventionsschülerinnen signifikant auf ein OR von 0,60, während bei den Jungen ein Trend zum höheren Risiko besteht. Ein hohes Selbstwertgefühl stellte sich als protektiver Faktor für die Nieraucher heraus. DA - 2001 KW - Deutschland KW - Schüler KW - Zigarettenrauchen KW - Prävention KW - Schulorientierte Programme KW - Evaluation KW - Rauchen KW - Lebenskompetenzförderung KW - Gesundheitserziehung LA - ger PY - 2001 TI - Suchtprävention in der Schule : Entwicklung und Begleitung eines gemeindeorientierten Programms zur Beeinflussung des Zigarettenkonsums bei Kindern und Jugendlichen UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:361-1211 Y2 - 2024-11-25T03:32:03 ER -