TY - THES AB - Ausgehend von der bereits in mehreren Studien erprobten, gedruckten Kurzform des Gedächtnis für Personen-Tests (GPT-K) wurde für diese Untersuchung eine computergestützte Version des Verfahrens entwickelt. Das ursprüngliche Lernmaterial und das originale Lern-Prüf-Paradigma wurden beibehalten. Bei dem GPT-K werden sechs Fotografien von älteren Frauen und Männern präsentiert, zu denen jeweils ein Name und eine Berufsbezeichnung zu lernen sind. Im Verlauf von insgesamt fünf Durchgängen - drei Lerndurchgängen, einem Durchgang zur Prüfung der mittelfristigen Behaltensleistung für die personenbezogenen Informationen und einem weiteren Durchgang zum Wiedererkennen der Namen und Berufe - werden die verschiedenen Funktionen des Gedächtnisses für Personen geprüft. Das Verfahren liegt in zwei parallelen Testformen vor, welche z.B. die Dokumentation eines Therapieverlaufes während einer neuropsychologischen Rehabilitationsmaßnahme ermöglichen. Beim Lernen der Namen und Berufe mussten die Probanden die jeweils gewünschte Information (nur den Namen, nur den Beruf oder beide Informationen zugleich) mit der Computermaus anklicken, um sich diese ansehen und einprägen zu können. Das Programm registrierte dabei - von den Teilnehmern unbemerkt - die Informationsauswahl und die Betrachtungszeit. Mit Hilfe der Computerversion des GPT-K war es auf diese Art möglich, die Vorgehensweisen der Probanden beim Lernen der Personen zu dokumentieren und zu analysieren. An dieser Untersuchung nahmen 40 ältere Probanden mit unterschiedlichen Bildungshintergründen, die anhand ihres Alters zwei verschiedenen Gruppen zugeordnet wurden (50 - 60-Jährige vs. über 60-Jährige), sowie 20 deutlich jüngere, hochgebildete Studierende teil. Neben dem GPT-K kamen weitere, etablierte Testverfahren zum Einsatz, mit denen elementare neuropsychologische Funktionen (Bildungsniveau, Lern- und Behaltensleistungen für verbales und figurales Material, Aufmerksamkeits- und visuell-motorische Koordinationsfähigkeiten) erfasst wurden. Zusätzlich wurden alle Teilnehmer am Ende der Testung danach befragt, auf welche Weise sie beim Lernen der Personen vorgegangen waren (Lernstrategie) und wie sie versucht hatten, sich die Informationen einzuprägen (Verarbeitungstiefe). Unter Berücksichtigung früherer Ergebnisse und bereits existierender Annahmen zum Personengedächtnis wurde ein eigenes Modell entwickelt, mit dem es möglich ist, alle für das Lernen und Erinnern von Personen relevanten Prozesse zu veranschaulichen und zu erklären. Da die computergestützte Version des GPT-K erstmalig zum Einsatz kam, waren im ersten empirischen Teil der Arbeit zunächst die üblichen Gütekriterien (Reliabilität, Validität, Objektivität) zu untersuchen. Darüber hinaus wurden die Position des GPT-K unter den verwendeten Testverfahren bestimmt sowie Normtabellen mit Prozentrangwerten erstellt. Im zweiten empirischen Teil wurden die beim Lernen der Personen aufgezeichneten Klickhäufigkeiten und Betrachtungszeiten, sowie die Fragebogendaten analysiert. Für die Betrachtungszeiten wurde geprüft, ob eine tiefere Verarbeitung der Informationen mit einer längeren Betrachtungsdauer einhergeht. Darüber hinaus wurde der Einfluss der eingesetzten Lernstrategie einerseits und der Verarbeitungstiefe der Informationen andererseits auf die GPT-K-Leistungen untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass der Einsatz einer spezifischen Lernstrategie und einer bestimmten Enkodierungsmethode positive Auswirkungen auf die Gedächtnisleistungen für personenbezogene Informationen hatte. DA - 2005 KW - Gedächtnistest , Personengedächtnis , Gedächtnisleistung , Neuropsychologische Diagnostik , Lerntechnik , Assoziation , , LA - ger PY - 2005 TI - Entwicklung einer computergestützten Kurzform des Gedächtnis für Personen-Tests unter Berücksichtigung quantitativer und qualitativer Parameter der Gedächtnisleistung UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:361-8076 Y2 - 2024-11-22T06:47:06 ER -