TY - GEN AB - Für die südsudanesischen Bürgerkriegsflüchtlinge und MigrantInnen in Khartum steht nach dem Friedensabkommen vom Januar 2005 die Rückkehr in den Südsudan auf der Agenda. Durch die Möglichkeit der Rückkehr werden die vielfältigen sich oft überlappenden Zugehörigkeiten der MigrantInnen sichtbar. Sie sind diskriminierte Südsudanesen, ordnen sich aber auch einer spezifischen ethnischen Gruppe zu. Durch die Ethnisierung von Macht- und Ressourcenteilung werden ethnische Zugehörigkeiten mobilisiert. Übergeordnete kollektive Identitäten wie z.B. eine südsudanesische Identität werden demgegenüber für den Aufbau einer neuen Nation benötigt. In diesem Spannungsfeld versuchen sich die südsudanesischen Flüchtlinge und MigrantInnen in Khartum zu verorten. Durch das Sichtbarmachen von ethnischer Zugehörigkeit im Sinne von Stammeszugehörigkeit verweisen die MigrantInnen auf ihre verlorene Heimat und eine eigene Kultur, die ihnen von der "arabisch" muslimischen Mehrheitsgesellschaft abgesprochen wird. Dabei zeigt sich jedoch ein Geschlechter- und Generationenunterschied: Männer sind häufig die ethnischen Akteure, während Frauen als ethnische Grenzgängerinnen oft die Bedeutung von Ethnizität im Sinne von Stammeszugehörigkeit herunterspielen. Gleichzeitig wird zwischen den Generationen ausgehandelt, was eigentlich "Bari" sein bedeutet. Insgesamt zeichnet sich ein komplexes Beziehungsgeflecht von ethnischen Taxonomien, die mit anderen sozialen Kategorien wie Alter und Geschlecht verknüpft sind, ab. Dieses Beziehungsgeflecht steht in einer Wechselbeziehung zu den Möglichkeiten und Perspektiven die sich den einzelnen in Khartum, im Südsudan und anderen Orten bieten. DA - 2008 LA - ger PY - 2008 TI - "Bari" sein in Khartum. Ethnische und andere Zugehörigkeiten nach dem Friedensabkommen im Sudan UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0070-bipr-48664 Y2 - 2024-11-22T05:46:43 ER -