Meine erste Begegnung mit Supervision hatte ich 1975 als Studentin an der Universität Kassel, damals noch Gesamthochschule Kassel, im Rahmen des Pädagogikstudiums. Prof. Dr. Hans Kilian, einer der Psychoanalytiker, die damals in der Lehrerausbildung engagiert waren, bot Trainings an, in denen man sich im Format des Microteachings in der Lehrerrolle erproben konnte. Im Rollenspiel wurde eine zuvor vorbereitete Unterrichtssequenz gespielt, gefilmt und ausgewertet. Die durchaus Supervisorische Fragestellung war: Welche Beziehungsmuster konstellieren diese angehenden Lehrer, wie reagieren sie auf Beziehungsangebote der Schüler, wie wirken sie als Person, wie nehmen sie ihre Rolle wahr und wie beeinflusst dies das Lernen der Schüler?