Kann Supervision, kann Beratung ein Mandat zur politischen Einflussnahme herleiten und legitimieren? Ausgehend von eigenen Erfahrungen als Beraterin und als Bürgerin wird zunächst dargestellt, wie deutlich sich politische Fragen in der Beratung zeigen. Im zweiten Teil werden fachliche Aspekte theoriegestützt reflektiert, die den Auftrag von Supervision im Kontext politischer Meinungsbildungsprozesse kennzeichnen. Dabei geht es um Rollenklarheit in der Beratung und um Begrenzung in der Aktion, aber auch um Empörung als zielgerichteten Affekt. Am Ende steht - mit Bedauern - das fachlich korrekte Eingeständnis: Supervision als Beratungsform ist nicht geeignet für politische Einmischung. Dafür braucht es andere Orte und Formen in der Zivilgesellschaft.