Der internationale Wiederaufschwung der staatsbürgerlichen Erziehung im letzten Jahrzehnt hatte keinen anhaltenden Einfluss im spanischen Erziehungssystem. Im Gegensatz zu den Anstrengungen in Großbritannien, in vielen ehemals kommunistischen Ländern und Demokratien auf der ganzen Welt wie in Australien, waren die spanischen Bemühungen um eine demokratische Staatserziehung eher bescheiden. Trotzdem kann man von einem steigenden Interesse und einer immer größeren Verwirklichung der Überzeugung sprechen, dass Spanien ein Teil des neuen, demokratischeren Europas ist, das eine staatsbürgerliche Erziehung braucht, damit die jungen Leute ein demokratisches Bewusstsein entwickeln. Das Allgemeine Gesetz zur Regulierung des Spanischen Erziehungssystems (LOGSE) von 1990, zum Beispiel, beinhaltete staatsbürgerliche Erziehung als Teil der geplanten Erziehungsreform von Spanien am Ende des 20. Jahrhunderts. Unser Ziel ist es, das Programm für die Staatsbürgerliche und Moralische Erziehung, das 1990 vom spanischen Erziehungsministerium vorgeschlagen wurde, von seinen frühesten Formulierungen an kritisch zu analysieren und dabei auch die Änderungen zu betrachten, die bis 2001 eingefügt worden sind. Es wurden die Gesetzestexte und Anordnungen analysiert, die in der genannten Zeitspanne vom Ministerium (MEC: Spanisches Ministerium für Erziehung und Wissenschaft) veröffentlicht worden sind. Die veröffentlichte Bibliographie, die sich mit der theoretischen Basis der Vorschläge befasst, sowie die Hinweise auf die Einführung dieser Erziehung wurden ebenfalls berücksichtigt. Wir folgern aus unseren Studien, dass Spanien sich, trotz dieser Bemühungen in der Erziehungsreform, für ein kraftvolleres Programm für staatsbürgerliche Erziehung in einer Demokratie entscheiden muss, wenn es sich selbst, die Erziehung betreffend, als Teil des neuen Europas sehen möchte. Die jungen Leute in Spanien sind gewöhnlich nicht gut darauf vorbereitet, aktive, demokratische Staatsbürger im neuen Europa und in der fortschreitend globalisierten Welt zu sein.The international revival in civic education over the past decade did not have a pervading impact on the Spanish education system. Unlike efforts in Britain, many former communist countries and democracies in other parts of the world such as Australia, Spanish efforts to invigorate education for democratic citizenship have been modest. Nevertheless there has been a growing interest and an increasing realization that Spain is part of a new, more democratic Europe which needs civic education for its young people to enhance democratic citizenship. For example, the 1990 General Law for the Regulation of the Spanish Educational System (LOGSE) included Civic Education as part of the planned educational reform for Spain at the end of the Twentieth century. Our objective is to critically analyze the Civic and Moral Education program proposed by the Spanish Ministry of Education, in 1990, from its earliest formulations, including the modifications that have been incorporated until 2001. The legal texts and orders issued by the ministry (MEC: Ministerio Español de Educación y Ciencia) during the specified period were analyzed. Published bibliography presenting the theoretical basis of the proposal, as well as the references concerning its implementation, were also studied. We conclude that despite these efforts in educational reform, if Spain wants to see itself, educationally, as part of the new Europe, it will need to engage a more vigorous program in civic education for democratic citizenship. Currently young people in Spain are not well prepared for active, democratic citizenship in the new Europe and an increasingly globalized world.