Die Interpretation der Hochschule als Institution des lebenslangen Lernens und das Öffnen für neue Zielgruppen stellt die staatlichen Bildungseinrichtungen vor erhebliche Herausforderungen, die Aktualisierungshandeln erforderlich machen. Hierdurch begeben sich die staatlichen Einrichtungen auf einen bereits etablierten Bildungsmarkt, der sich vom bekannten Handlungsfeld unterscheidet, da er unentwegt ein agiles Handeln und eine schnelle Adaptionsfähigkeit auf neue Bildungsanforderungen benötigt. Immer öfter ist aber die Einrichtung Universität in einer unentwegten Grundsatzdebatte gefangen, die sich immer durch zwei Extrema auszeichnet: arbeitet man marktzentriert oder beharrt man auf seiner vorhandenen Rolle als staatliche Einrichtung mit eindeutigem Bildungsauftrag und wie setzt man nun wissenschaftliche Weiterbildung gemäß dessen um? Konträr zur allgegenwärtigen Interpretation „Bildungsauftrag vs. / oder Cash Cow“ und einem notwendigen Klärungsbedarf der Situationslage ist genau dieses Spannungsverhältnis zwischen den beiden Dimensionen für die Umsetzung der wissenschaftlichen Weiterbildung an (bayerischen) Hochschulen notwendig. Das Spannungsfeld Bildungsauftrag und Nachfrageorientierung ist die beispiellose Triebkraft fürExistenz, erfolgreiche Durchführung und Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Weiterbildung und des (Weiter-)Bildungsmarkts.