Purpose: Gegenwärtige ökonomische Bildung ist hochgradig reformbedürftig – sowohl was ihre Inhalte, als auch was ihre Formen anbelangt. Dieser Beitrag möchte zu dieser Reform mit einer Skizzierung grundlegender Ausrichtungen ökonomischer Bildung beitragen, die kontextabhängig kombiniert werden können.
Design/methodology/approach: In diesem Artikel werden werden ökonomische Theorien und Modelle als interpretative Deutungsrahmen verstanden und drei Wege voneinander unterschieden, wie mit diesen Deutungsrahmen im Kontext ökonomischer Bildung umgegangen werden kann. Alle Wege werden aus der existenzialistischen Bildungsphilosophie komparativ rekonstruiert und für den hier interessierenden Bereich ökonomischer Bildung fruchtbar gemacht.
Findings: Während ein Reproduzieren ökonomischer Deutungsrahmen als repetitives und zur großen Teilen unbewusstes Lerngeschehen anzusehen ist, arbeitet sich ein Dekonstruieren an bestehenden Deutungsrahmen in kritischer und relativierender Form ab. Ein Imaginieren versucht im Bildungskontext neue Deutungsrahmen zu entwickeln, die eine reflexive und performative Bewältigung der erfahrbaren Lebenswelt ermöglichen. Ein möglicher Zusammenhang der drei Modi wird abschließend diskutiert.