In der wissenschaftlichen Weiterbildung ist die Kooperation von unterschiedlichen Lehrenden im Lehr-/Lernsetting gängig. Bislang ist jedoch die kooperative Gestaltung von Präsenzlehre auf mikrodidaktischer Ebene in diesem Feld weitgehend unerforscht. Hier setzt der vorliegende Aufsatz an. Zunächst arbeitet er heraus, dass eine Zusammenarbeit von Lehrenden im Format der wissenschaftlichen Weiterbildungslehre angelegt ist. Anhand einer ethnographischen Studie wird die komplexe Kooperationsstruktur in der wissenschaftlichen Weiterbildung auf Lehrenden-Ebene näher betrachtet. Der Beitrag präsentiert erste empirische Hinweise zu vier Relevanzbereichen lehrbezogener Kooperation – Übergangsmanagement, Teamteaching, räumlich-atmosphärische Kooperation und Supportstrukturen. Hier werden verschiedene – fachspezifische Ausprägungsarten der Zusammenarbeit herausgearbeitet. Auf der Grundlage der empirisch generierten Befunde führt der Beitrag schließlich aus, inwiefern die kooperative Gestaltung der Lehr-/Lernarrangements durch unterschiedliche Lehrende als ein zentrales Merkmal der Lehrkultur in der wissenschaftlichen Weiterbildung erachtet werden kann und ein wesentliches Element wissenschaftlicher Weiterbildungslehre darstellt.