Eröffnet die Rezeption von Kunst einen Zugang zur Politik oder Wirtschaft und ist folglich für Politische Bildung interessant? Zunächst werden einige Beispiele für Verflechtungen verschiedener gesellschaftlicher Systeme mit Kunst präsentiert. Daran schließt sich die Frage an, welche Kunst geeignet sein kann, politische Bildung zu fördern. Festzustellen ist, dass frühere Hoffnungen der Kunst- und Politikdidaktiken auf positive Wirkungen der Kunst auf Schüler/innen bislang nicht empirisch bewiesen werden konnten. Dennoch ist es lohnend, eine politisch-ästhetische Kompetenz als "zeit- und erfahrungsdiagnostische Kompetenz" zu formulieren. Am Beispiel eines Fotos von Shirin Neshat wird exemplarisch vorgestellt, wie sich ein politisch-ästhetischer Rezeptionsprozess entfalten kann. Vertreten wird die These, dass Kunst ein sinnvoller Inhalt im Politikunterricht sein kann und nicht lediglich nur als ein methodisches Mittel zu verstehen ist.