Während das Belastungsempfinden von Lehrkräften insgesamt einen bereits sehr umfassend erforschten Bereich darstellt, ist bisher noch nicht geklärt, inwiefern auch die Schulkultur als symbolische Ordnung der Einzelschule damit in Zusammenhang stehen könnte. Die Schulkulturtheorie nach Helsper postuliert, dass inkongruente Verhältnisse zwischen den Konstituenten der Schulkultur Spannungen erzeugen können. Dem vorliegenden Beitrag zugrunde liegt die daraus abgeleitete Annahme, dass solche spannungsreichen Verhältnisse zu Belastungen auf Seiten der Lehrkräfte führen können. Diese Annahme wird durch die argumentationsmusteranalytische Betrachtung von Gruppendiskussionen mit Lehrkräften explorativ beleuchtet. Es zeigt sich: Inkongruenzen zwischen den drei Konstituenten der Schulkultur scheinen durchaus in der Lage zu sein, individuelle Belastungen für Lehrkräfte zu bedingen oder ggf. zu verstärken. Der Beitrag wirft vor diesem Hintergrund Fragen für die weitere empirische Bearbeitung dieses Zusammenhangs auf.