Die Bereichsrezension wendet sich aktuellen sozialwissenschaftlichen Planungsdidaktiken zu und untersucht kriteriengeleitet, inwiefern diese die Erkenntnisse und Forderungen der empirischen Bildungsforschung, der Lehr-Lernforschung und der Fachdidaktik aufgreifen und umsetzen. Es zeichnen sich in den Planungsdidaktiken vier unterschiedliche Ansätze ab, die erstens in Tradition zur fachsystematischen Inhalts- und Methodenplanung Walter Gagels stehen, zweitens Unterrichtsplanung handlungssystematisch anhand „selbstläufiger Lernwege“ entwickeln wollen, sich drittens werkorientiert konkreten Guten-Praxis-Beispielen zuwenden und viertens Unterrichtsplanung individualisieren und in die Hände der Lernenden legen. Gemeinsam ist den Ansätzen ein – entgegen den eigenen Ansprüchen – fehlender oder nicht ausreichend begründeter empirischer Nachweis der eigenen Planungsaussagen. Notwendig erscheint deshalb eine an berufsbiographischen Professionalisierungsprozessen und dem realen Planungsverhalten von Lehrkräften orientierte qualitative Planungsforschung.The review turns current lesson planning concepts of social science education and it examines criterion-oriented, if they extent the current results and demands of empirical education research, learn research and social sciences education. Four different paradigms appear: the first stays in tradition to the planning concept of Walter Gagel, the second tries to develop curricula, the third concentrates on good-practice examples and the fourth individualizes lesson planning and gives it into the responsibility of learners. Against their own requirements all schools neglect an empirical proof of their own planning statements. A qualitative planning research – oriented on biographic professionalization and real planning behavior of teachers – seems necessary.